Text: , 1523.

Musik: , 1524 .


Aus tiefer Not schrei’ ich zu dir,
Herr Gott, erhör mein Rufen;
Dein’ gnädig’ Ohren kehr zu mir
Und meiner Bitt sie öffnen!
Denn so du willst das sehen an,
Was Sünd’ und Unrecht ist getan,
Wer kann, Herr, vor dir bleiben?

Bei dir gilt nichts denn Gnad’ und Gunst,
Die ü zu vergeben;
Es ist doch unser Tun umsonst
Auch in dem besten Leben.
Vor dir Niemand sich rühmen kann,
Des muss dich fürchten Jedermann
Und deiner Gnade leben.

Darum auf Gott will hoffen ich,
Auf mein Verdienst nicht bauen;
Auf ihn mein Herz soll lassen sich
Und seiner Güte trauen,
Die mir zusagt sein wertes Wort,
Das ist mein Trost und treuer Hort,
Des will ich allzeit harren.

Und ob es währt bis in die Nacht
Und wieder an den Morgen,
Doch soll mein Herz an Gottes Macht
Verzweifeln nicht noch sorgen.
So tu’ Israel rechter Art,
Der aus dem Geist erzeuget ward
Und seines Gott’s erharre.

Ob bei uns ist der Sünden viel,
Bei Gott ist viel mehr Gnaden,
Sein’ Hand zu helfen hat kein Ziel,
Wie gross auch sei der Schaden.
Er ist allein der gute Hirt,
Der Israel erlösen wird
Aus seinen Sünden allen.