Text: , 1541.

Musik: Geyst­liche ge­sangk Buch­leyn, von (Wit­ten­berg: 1524).


Christ, unser Herr, zum Jordan kam
Nach seines Vaters Willen,
Von Sanct Johann’s die Taufe nahm,
Sein Werk und Amt zu ’ rfüllen.
Da wollt’ er stiften uns ein Bad,
Zu waschen uns von Sünden,
Ersäufen auch den bittern Tod
Durch sein selbst Blut und Wunden,
Es galt ein neues Leben.

So hört und merket alle wohl,
Was Gott heisst selbst die Taufe,
Und was ein Christen glauben soll,
Zu meiden Ketzer Haufen:
Gott spricht und will, das Wasser sei
Doch nicht allein schlecht Wasser,
Sein heilig’s Wort ist auch dabei
Mit reichem Geist ohn’ Massen,
Der ist allhie der Täufer.

Solch’s hat er uns beweiset klar,
Mit Bildern und mit Worten,
Des Vaters Stimm man offenbar
Daselbst am Jordan hörte.
Er sprach: das ist mein lieber Sohn,
An dem ich hab’ Gefallen,
Den will ich euch befohlen han,
Dass ihr ihn höret alle
Und folget seinen Lehren.

Auch Gottes Sohn hie selber steht
In seiner zarten Menschheit,
Der heilig’ Geist hernieder fährt
In Taubenbild verkleidet;
Dass wir nicht sollen zweifeln d’ran,
Wenn wir getaufet werden,
All’ drei Person getaufet han,
Damit bei uns auf Erden
Zu wohnen sich ergeben.

Sein’ Jünger heisst der Herre Christ:
Geht hin all’ Welt zu lehren,
Dass sie verlor’n in Sünden ist,
Sich soll zur Busse kehren;
Wer glaubet und sich taufen lässt,
Soll dadurch selig werden,
Ein neugeborner Mensch er heisst,
Der nicht mehr konne sterben,
Das Himmelreich soll erben.

Wer nicht glaubt dieser grossen G’nad,
Der bleibt in seinen Sünden,
Und ist verdammt zum ew’gen Tod
Tief in der Höllen Grunde,
Nichts hilst sein’ eigen’ Heiligkeit,
All’ sein Thun ist verloren.
Die Erbsünd’ macht’s zur Nichtigkeit,
Darin er ist geboren,
Vermag ihm selbst nichts helfen.

Das Aug’ allein das Wasser seiht,
Wie Menschen Wasser giessen,
Der Glaub’ im Geist die Kraft versteht
Des Blutes Jesu Christi,
Und ist für ihm ein’ rothe Fluth
Von Christus Blut gefärbet,
Die allen Schaden heilen thut
Von Adam her geerbet,
Auch von uns selbst begangen.