Text: , 1648.

Musik: Hein­rich Is­aak, 1539; Har­mo­nie von , 1729.


Nun ruhen alle Wälder,
Vieh, Menschen, Städt’ und Felder,
Es schläft die ganze Welt;
Ihr aber, meine Sinnen,
Auf, auf, ihr sollt beginnen,
Was eurem Schöpfer wohlgefällt!

Wo bist, du, Sonne, blieben?
Die Nacht hat dich vertrieben,
Die Nacht, des Tages Feind.
Fahr hin! Ein’ andre Sonne,
Mein Jesus, meine Wonne,
Gar hell in meinem Herzen scheint.

Der Tag ist nun vergangen,
Die güldnen Sternlein prangen
Am blauen Himmelssaal;
So, so werd’ ich auch stehen,
Wenn mich wird heissen gehen
Mein Gott aus diesem Jammertal.

Der Leib eilt nun zur Ruhe,
Legt ab das Kleid und Schuhe,
Das Bild der Sterblichkeit;
Die zieh’ ich aus, dagegen
Wird Christus mir anlegen
Den Rock der Ehr’ und Herrlichkeit.

Breit aus die Flügel beide,
O Jesu, meine Freude,
Und nimm dein Küchlein ein!
Will Satan mich verschlingen,
So lass die Englein singen:
Dies Kind soll unverletzet sein!

Auch euch, ihr mein Lieben,
Soll heute nicht betrüben
Kein Unfall nich Gefahr.
Gott lass’ euch ruhig schlafen,
Stell’ euch die güldnen Waffen
Ums Bett und seiner Helden Schar.