Text: , 1563.

Musik: Christ­liche Tisch­ge­sänge (Er­furt: 1572).


Von Gott will ich nicht laßen
Denn er laßt nicht von mir
Führt mich auf rechter Straßen
da ich sonst irret sehr
Er reich’t mir seine Hand
Den Abend und als Morgen
Tut er mich wohl versorgen
Sei, wo ich woll im Land.

Wenn sich der Menschen Hulde
Und Wohltat all’ verkehrt,
So find’t sich Gott gar balde
Sein’ Macht und Gnad’ bewärt,
Er Hilf’t aus aller Not
Errett’t von Sünd’ und Schanden
Von Ketten und von Banden,
Und wenn’s auch wär’ der Tod.

Auf ihn will ich vertrauen
In meiner schweren Zeit;
Es kann mich nicht gereuen,
Er wendet alles Leid.
Ihm sei es heimgestellt;
Mein Leib, mein Seel’, mein Leben
Sei Gott dem Herrn ergeben
Er mach’s, wie’s ihm gefällt!

Es tut ihm nichts’ gefallen
Denn was mir nützlich ist
Er meints gut mit uns allen
Schenkt uns den Herren Christ
Sein allerliebster Sohn,
Durch ihn er uns bescheeret
Was Leib und Seel ernähret
Lobt ihn ins Himmel’s Thron.

Lobt ihn mit Herz und Munde
Welch’s er uns beides schenkt!
Das ist ein selig Stunde,
Darin man sein gedenkt.
Sonst verdirbt alle Zeit
Die wir zubring’n auf Erden;
Wir sollen selig werden
Und bleib’n in Ewigkeit.

Auch wenn die Welt vergehet
Mit ihrer stolzen Pracht
Wed’r Ehr noch Gut bestehet
Welt’s vor war groß geacht’t
Wir werden nach dem Tod
Tief in der Erd begraben
Wenn wir geschlafen haben
Wird uns erwecken Gott.

Die Seel bleibt unverlorn
Geführt in Abrahams Schoß
Der Leib wird neugeboren
Vor allen Sünden los
Ganz heilig, rein und zart
Ein Kind und Erb des Herren,
Daran muß uns nicht irren
Den Teufel’s listig Art.

Darum, ob ich schon dulde
Hier Widerwärtigkeit,
Wie ich’s auch wohl verschulde
Kommt doch die Ewigkeit,
Die aller Freuden voll
Dieselb’ ohn’ alles Ende,
Dieweil ich Christum kenne
Mir widerfahren soll.

Daß ist des Vater’s Wille
Der uns geschafen hat.
Sein Sohn hat guts die fülle
Erworben durch sein Gnad
Auch Gott der Heilig Geist
In Glauben uns regieren
Zum Reich des Himmels führet
Ihm sei Lob, Ehr und Preis.